Der Blumberger Stadtrat Albrecht Guckeisen erhielt gestern von der SPD-Landesvorsitzenden Ute Vogt im Hotel "Hirschen" in Blumberg die Willy-Brandt-Medaille. Es ist die höchste Auszeichnung der Sozialdemokraten. Guckeisen ist seit 30 Jahren im Gemeinderat und war 24 Jahre Fraktionssprecher. Er gab gestern bekannt, dass er bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr nicht mehr kandidieren werde.
Blumberg (blu) Zahlreiche Genossen aus Blumberg, dem Städteviereck und dem Kreis sowie langjährige Weggefährten und Stadträte der anderen Fraktionen in Blumberg waren in den "Hirschen" gekommen. Nach einer stimmungsvollen musikalischen Ouvertüre von Regina Schmieder und Melanie Kindler würdigte die Landesvorsitzende Ute Vogt die Verdienste des Jubilars: "Albrecht Guckeisen ist ein großes Vorbild." Er gehöre zu denen, die vor Ort um Vertrauen werben und die SPD greifbar und erlebbar machen. Dank Menschen wie ihm gelinge es, die Sozialdemokratie mit den zentralen Punkten Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität im Volk zu verwurzeln. Guckeisen zeige, dass die politische Arbeit auch Freude machen könne. Er mache einen fröhlichen, vitalen Eindruck.
Albrecht Guckeisen ist das zweite Mitglied im SPD-Ortsverein, das die Willy-Brandt-Medaille erhält. Bisher erhielt sie das inzwischen verstorbene Gründungsmitglied Dorothea Spelz.
Der SPD-Ortsvorsitzende Adriaan Seifert übergab Guckeisen eine besondere Urkunde der Partei für seine Verdienste: Unterschrieben haben sie die Landesvorsitzende Ute Vogt, der Bundesvorsitzende Kurt Beck und Seifert als Ortsvorsitzender.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Fritz Buschle betonte, Guckeisen achte die Andersdenken ohne seine Überzeugung aufzugeben. Die SPD-Kreisvorsitzende Beate-Schmidt-Kempe dankte dem Jubilar, der sie persönlich unterstützt habe, für seine 30 Jahre als Stadtrat und seiner Frau mit einem Blumenstrauß. "Albrecht Guckeisen hat sich um Blumberg verdient gemacht", betonte Bürgermeisterstellvertreter Stefan Scherer. Sein Weggefährte Bernd Budweg würdigte seine Durchsetzungskraft. Was er angepackt habe, habe er "mit Biss" getan. Dank und Anerkennung auch vom SPD-Kreistagssprecher Edgar Schurr und dem Blumberger CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Thomas Pfeiffer.
Albrecht Guckeisen war gerührt. "Soviel Ehre muss man erst verdauen." Doch die Freude überwiege. Schließlich sei die Medaille nach einem Mann benannt, der durch seine Ostpolitik und die Ostverträge die Rahmenbedingungen für die spätere deutsche Wiedervereinigung geschaffen habe.
Guckeisen dankte allen Rednern auch seiner Familie und namentlich seiner Frau Irma für die Unterstützung. Dank auch an Stadtrat Marcel Bouillon, "er hat diesen stilvollen Abend organisiert."
Albrecht Guckeisen
Der 70-jährige Stadtrat wurde in Donaueschingen geboren und wuchs in Blumberg auf. Von 1953 bis 1956 absolvierte er bei der damaligen Firma Teves (heute TRW) eine Lehre zum Maschinenschlosser, 1963 absolvierte er die Meisterprüfung. 1962 trat er in die SPD ein und lernte das Parteileben von der Pike auf kennen. Ab 1963 war er Laufkassierer, ab 1965 Hauptkassierer des Ortsvereins Blumberg. Von 1973 bis 1984 war er Vorsitzender des Ortsvereines, seit. Seit 1978, also nun seit 30 Jahren, ist Albrecht Guckeisen Stadtrat und Mitglied in verschiedenen Ausschüsen sowie im Beirat der Energieversorgung Südbaar. Von 1980 bis 2004 war er Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion. Seit 2004 ist er stellvertretender Fraktionssprecher, seit November 2006 ist er erneut Beisitzer im Ortsvorstand. Wichtig waren ihm das Betreute Wohnen, das Pflegeheim, für das er sich ebenso einsetzte wie für die Stelle eines Stadtjugendpflegers. Alle drei Ziele wurden erreicht.
Südkurier, 10.7.2008